"Seid nicht so laut, wenn wir jetzt zu den Rentieren gehen. Und macht keine wilden, hektischen Bewegungen. Rentiere sind Wildtiere. Auch wenn sie den Umgang mit Touristen gewöhnt sind, bleiben es wilde und sehr scheue Tiere," sagt Johanna. Sie ist Rentier-Züchterin. Halb Finnin, halb Samin.
Zusammen mit Janne werden die Rentiere angeschirrt. Johanna erklärt, wie man die Rentiere führt, wie man den Schlitten lenkt und bremst. Und schon gehts los.
Johanna rennt los, neben dem Rentier und springt dann auf den Schlitten auf - auf den Knien hockend lenkt sie das Leittier, ein Auge immer wieder auf den "Track" gerichtet, ob alle anderen Rentiere folgen.
Fast lautlos geht es durch den verschneiten Wald. Denn die Hufe der Rentiere sind besonders breit - das sorgt für besonders festen Stand und verhindert allzu tiefes Einsinken im Schnee.
Rentiere: Nutztiere der Samen
Rentierschlitten sind neben den Hundeschlitten das traditionelle Transportmittel in Lappland. Motorschlitten haben sie mittlerweile im Alltag der Sami abgelöst, dafür sind sie eine beliebte Touristenattraktion, um das Land hautnah erleben zu können.
Ausgelegt sind die Schlitten mit Rentierfellen - hier gibt es nichts Besseres, um Kälte und Feuchtigkeit abzuhalten.
Als
Zugtiere werden momentan nur die Männchen herangezogen, denn die
Weibchen sind schwanger. Neun Monate beträgt die Tragezeit. Mit fünf
Jahren sind Rentiere ausgewachsen und können bereits ein Gewicht von bis
zu 300 kg erreichen. Ihre Lebenserwartung beträgt etwa 12 Jahre.
Das Geweih dient vor allem dazu, um im tiefen Schnee nach Essbarem zu graben. Auf der Suche nach Futter legen die Rentiere in großen Herden weite Strecken zurück. Hunderte Kilometer trennen die Sommer- und Winterplätze. Damit sind Rentiere die mobilsten Landsäugetiere der Welt. Ihre Hauptnahrung besteht je nach Saison aus Blättern, Kräutern, Beeren, Pilzen und Flechten, die sie in den weiten Ebenen Lapplands im Sommer reichlich finden.
Alles vom Rentier wird verwendet: das Fleisch, die Milch, das Fell, das Geweih. Besteck, Kleidung, Accessoires und andere Alltagsgegenstände werden daraus gefertigt genauso wie Kunst und Souvenirs.
Und dann legen die Rentiere an Tempo zu: völlig problemlos ziehen sie zwei Personen im Schlitten, und es erinnert ein bisschen an Geisterbahnfahren, wenn die Rentiere im Galopp den Schnee hochwirbeln und uns so eine Schneedusche der besonderen Art bescheren.
Das Geweih dient vor allem dazu, um im tiefen Schnee nach Essbarem zu graben. Auf der Suche nach Futter legen die Rentiere in großen Herden weite Strecken zurück. Hunderte Kilometer trennen die Sommer- und Winterplätze. Damit sind Rentiere die mobilsten Landsäugetiere der Welt. Ihre Hauptnahrung besteht je nach Saison aus Blättern, Kräutern, Beeren, Pilzen und Flechten, die sie in den weiten Ebenen Lapplands im Sommer reichlich finden.
Alles vom Rentier wird verwendet: das Fleisch, die Milch, das Fell, das Geweih. Besteck, Kleidung, Accessoires und andere Alltagsgegenstände werden daraus gefertigt genauso wie Kunst und Souvenirs.
Und dann legen die Rentiere an Tempo zu: völlig problemlos ziehen sie zwei Personen im Schlitten, und es erinnert ein bisschen an Geisterbahnfahren, wenn die Rentiere im Galopp den Schnee hochwirbeln und uns so eine Schneedusche der besonderen Art bescheren.
Rentiere sind alles
Immer wieder werden die endlos scheinenden Waldflächen unterbrochen durch Freiflächen; kleine Seen im Winterschlaf vielleicht, seit Monaten zugefroren. Schließlich halten wir an einer Kota - eine sechs- oder achteckige Holzhütte mit spitz zulaufenden Dach, ähnlich einem Zelt, mit einer offenen Feuerstelle.
"Rentiere sind alles für mich. Sie ernähren mich. Sie halten mich warm. Sie bringen mich überall hin." Janne, der Rentierzüchter, macht nicht viele Worte. Er sitzt am Feuer und beobachtet den Lachs, der auf Holzbrettern angebracht langsam am Feuer gart. Loistelohi = Flammlachs ist eine finnische Spezialität, bei der der Lachs einige Stunden vorher eingesalzt wird und dann auf Holzbrettern am Feuer geräuchert wird.
Warum
wir hier Lachs essen und nicht - was naheliegend wäre - Rentier ? Die
Frage ist unter großem Lachen schnell beantwortet: „Wir müssen ja
irgendwie auch wieder nach Hause kommen!“
Logo.
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Wie viele Rentiere Janne besitzt, frage ich nicht. Es wäre so, als ob man jemand anders nach seinem Kontostand fragt. 4.400 Rentierzüchter mit rund 160.000 Rentieren soll es in ganz Lappland noch geben.
"Jedes
Rentier hat seine eigene Persönlichkeit, einen eigenen Kopf," sagt
Johanna. "Aber wenn man täglich mit ihnen arbeitet, lernt man, wie sie
ticken. Es ist harte Arbeit und man wird nicht reich damit. Aber es ist
es wert." Natürlich habe sich die Bedeutung der Rentiere in Lappland im
Laufe der Zeit verändert, heutzutage sind sie vor allem für
den Tourismus wichtig. "85 Prozent unserer Gäste, die Rentiere sehen
wollen, kommen aus dem Ausland."
Gefahren drohen den Rentieren in Lappland neben dem Verlust ihres Lebensraums durch den Menschen vor allem durch Raubtiere wie den Wolf oder das Vielfraß.
Ich bin fasziniert von der Stille, die uns umgibt. Man hört nur das Knistern des Feuers. Und ab und zu den Wind, der durch die Bäume streift. Kein Vogel, kein Motor, kein Flugzeug, kein Straßenlärm, nichts. Nur Stille, Kälte, klare Luft. Und zwischendurch das Lachen der Reisegruppe.
Den Rentieren ist derzeit fast zu warm. Wir haben so um die null Grad. Die Wohlfühltemperatur der Rentiere beginnt so bei minus 15 Grad.
Gefahren drohen den Rentieren in Lappland neben dem Verlust ihres Lebensraums durch den Menschen vor allem durch Raubtiere wie den Wolf oder das Vielfraß.
Ich bin fasziniert von der Stille, die uns umgibt. Man hört nur das Knistern des Feuers. Und ab und zu den Wind, der durch die Bäume streift. Kein Vogel, kein Motor, kein Flugzeug, kein Straßenlärm, nichts. Nur Stille, Kälte, klare Luft. Und zwischendurch das Lachen der Reisegruppe.
Den Rentieren ist derzeit fast zu warm. Wir haben so um die null Grad. Die Wohlfühltemperatur der Rentiere beginnt so bei minus 15 Grad.
Nach
getaner Arbeit bekommen sie ihre Lieblingsspeise: Flechten und Moose.
Und es fühlt sich an, als wären wir schon fast Freunde geworden.
Und der Oberclou: ein Rentierschlitten-Führerschein! Prüfung bestanden!
Weitere GEschichten auch hier zu finden:
Und der Oberclou: ein Rentierschlitten-Führerschein! Prüfung bestanden!
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